400 Jahre Glas aus Piesau
ALTE HÜTTE
An diesem Standort wurde 1622 die erste Glashütte in Piesau errichtet, gleichzeitig wurde der Grundstein für den Ort Piesau gelegt.
Die vier Glasmeister Hans Heinz, Hans Bock, Hans Dietz und Georg Schott erhielten vom Herzog Johann Philipp zu Sachsen – Altenburg die Genehmigung im Piesaugrund auf herrschaftlichen Waldboden eine aus 12 Ständen bestehende Glashütte nebst eigenen Wohnhäusern zu errichten. Das erforderliche Bauholz wurde ihnen geschenkt.
1910 erfolgte ein Neubau der Hütte an anderer Stelle. Die alte Hütte wurde als Lagerraum und Wohnung genutzt, ab 1955 nur noch als Scheune. Am 30.09.1964 brannte sie völlig ab, außer einzelnen Mauerresten blieb nur Schutt und Asche übrig.
ERNST-THÄLMANN-STRAßE 2
Das Haus wurde ca. 1856 von Friedrich Glaser erbaut, er betrieb einen Kleinhandel mit Bierwirtschaft. Später erhielt er die Erlaubnis zum Brotbacken sowie für Brau- und Schankwirtschaft.
Um 1891 war der Eigentümer Albert Kuch, dieser betrieb einen Glas- und Porzellanwarengroßhandel sowie Christbaumschmuckversand.
Die Familien Glaser und Kuch betrieben die „Glasersche Schenke“.
FORSTHAUS
Hier stand das erste Haus von Piesau, es war das alte Forsthaus, das am Zusammenfluss der Bäche Piesau und Bärenbach erbaut wurde. Es wurde in der Zeit der Pappenheimer von Gräfenthal (Regentschaft von 1438 – 1599) erbaut.
Im Haus hat schon der Gläsergeselle Hans Dietz (Mitbegründer der Glashütte) gewohnt.
GASTHAUS KÜHNERT
HASELBACHER
HOHER SCHUß 2
HOHER SCHUß 8
Dieses Haus war das 3. Haus von Piesau und wurde 1622 von Hans Dietz erbaut, er war Mitbegründer der Glashütte.
Am 29. Januar 1845 wurde Carl Heinrich Florenz Müller – der Erfinder der ersten brauchbaren Röntgenröhre in diesem Haus geboren.
KINDERGARTEN
ALT PIESAU
OBERE HÜTTE
Die „neue“ Hütte wurde 1910 aus Platzgründen an diesem Standort, errichtet. Bereits 1927 kamen die ersten Halbautomaten zum Einsatz. 1948 wurden die Firmeninhaber enteignet, die Besitzer durften die Hütte nicht mehr betreten. 1949 erfolgte der Zusammenschluss mit der „Unteren Hütte“ unter dem Namen „VEB Hohlglaswerke Piesau“. Seit Anfang der 1950er Jahre befand sich im Erdgeschoss des Bürogebäudes eine Sanitätsstelle, später kam eine Zahnarztpraxis dazu. Das Obergeschoss wurde zu Wohnungen ausgebaut. Seit 1990 gehört die Hütte zur HEINZ-GLAS Gruppe.
PORZELLANFABRIK
THÜRINGER WALD
Dieses Haus wurde 1856 als Gasthaus „Zum Felsenkeller“ erbaut. Zur Gaststätte gehörte eine Kegelbahn, darüber befand sich ein Saal.
1918 brannte das Haus nieder, der Saal und die Kegelbahn blieben erhalten. Ab 1935 befand sich für einige Jahre vor der Gaststätte eine Tankstelle.
Über viele Jahre wurde das Gasthaus als Ferienheim genutzt.
Durch Umbau der ehemaligen Kegelbahn entstand 2005 eine Bäckerei.
UNTERE HÜTTE
Auf diesem Grundstück stand ursprünglich die „Untere Hütte“. Sie wurde 1906 gebaut und 1907 die Produktion aufgenommen.
Am 1. Juni 1948 wurden die Firmeninhaber enteignet, ihre Betriebe gingen in Volkseigentum über.
Am 1. Februar 1991 wurde die Produktion in der „Unteren Hütte“ stillgelegt.
Im Jahr 2001 begannen die Abbrucharbeiten und die schrittweise Sanierung des Geländes.
Im Frühjahr 2007 war der erste Spatenstich für das Gesundheitszentrum Piesau GmbH & Co KG und am 17. Juli 2008 fand die Einweihung statt.
Villa Bärenbach
Das Haus wurde 1913 von Wilhelm Kühnert erbaut, er war Mitbesitzer der unteren Hütte.
Die Villa war das 133ste Haus in Piesau. An der Straße nach Spechtsbrunn standen linkerhand noch Bäume bis an den Straßenrand. Auf der anderen Seite waren Wiesen bis zum Bach. Die Villa stand 200 Meter von der Glashütte entfernt. Bereits 1914 konnte Wilhelm Kühnert mit seiner Frau Frieda und den Kindern Hertha, Meta, Klara und Max einziehen.
Die Fenster im Parterre des Treppenhauses stehen für die Bereiche Wissenschaft, Kunst, Handwerk und Handel.